Um die Verkehrssituation in den beiden Lütschinentälern zu entlasten, ist ein Angebotsausbau der Berner Oberland-Bahn geplant mit dem Ziel, auch motorisiert anreisende Gäste ab Matten mit dem öffentlichen Verkehr zu transportieren. Dazu soll ein attraktives Park&Ride bei der geplanten Haltestelle Matten entstehen, welches direkt von der Autobahn A8 erreichbar ist. Ab der Haltestelle Matten werden die Gäste mit der Berner Oberland-Bahn zu den Ausflugszielen in den Lütschinentälern befördert. Um die Attraktivität der ÖV-Erschliessung zusätzlich zu verbessern, wird das bestehende Regelangebot der Berner Oberland-Bahn um Zusatzzüge ergänzt. Diese zusätzlichen Züge verkehren zu den Hauptverkehrszeiten in die jeweils beanspruchte Richtung und ergeben zusammen mit dem Regelangebot einen 15-Minuten-Takt.
Gesamtkosten von 66 Millionen Franken
Die sechs neuen Triebzüge vom Typ ABeh 4/8 werden von der Stadler Bussnang AG entwickelt und geliefert. Sie ergänzen den bestehenden Fahrzeugpark der Berner Oberland-Bahn und können mit diesem im Verbund betrieben werden. Die neuen Triebzüge basieren weitgehend auf den seit 2017 im Betrieb stehenden Triebzügen und Steuerwagen. Sie werden insbesondere im Bereich Fahrwerk und Innenausbau Gleichteile mit diesen aufweisen, was die Instandhaltung wesentlich vereinfacht. Die neuen Triebzüge werden jedoch neue Türsysteme mit Schiebetritten erhalten und klimatisiert sein.
Die neuen Triebzüge werden je 140 Sitzplätze bieten – in einer Doppeltraktion stehen so 280 Sitzplätze zur Verfügung. Beidseits der Einstiege werden grosszügige Multifunktionsabteile für Skier und Snowboards, bzw. Fahrräder oder Kinderwagen realisiert, welche zudem zusammen mit den breiten Niederflureinstiegen einen raschen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Die Gesamtkosten für die Beschaffung der sechs Triebzüge ABeh 4/8, inkl. Ersatzteile, betragen 66 Millionen Franken.
Künftig ausschliesslich Niederflurwagen
Nach Abschluss der Beschaffung wird die BOB ausschliesslich mit modernem Material mit Niederflureinstiegen betrieben werden können. Das hochflurige Rollmaterial aus den 70er- und 80er-Jahren wird ausrangiert bzw. veräussert. Einzig die kürzlich modernisierten Triebwagen werden als Traktionsreserve behalten.